ANNE LEYER
kunstwerk
KUNST KENNT KEINE GRENZEN, IST FREI UND GIBT RAUM, IN EINER WELT, DIE IMMER ENGER WIRD.
KUNST WIRD ERST DANN INTERESSANT, WENN WIR VOR IRGENDETWAS STEHEN, DAS WIR NICHT GLEICH RESTLOS ERKLÄREN KÖNNEN...
CHRISTOPH SCHLINGENSIEF

Ich heisse Anne Leyer
ich habe 1967, in Bremen das Licht der Welt erblickt.
Mit Malen und Zeichnen habe ich mir bereits in Kindertagen meine eigene kleine Welt geschaffen.
Ich habe stundenlang kleine Bilder gezeichnet und meine Geschichten, die ich mir selbst erzählt habe, von Abenteuern, Pferden und
Prinzessinnen, synchron illustriert.
Das war mein grosses Kinderglück.
Meine Mutter hätte gerne dafür gesorgt, dass, auf einer entsprechenden Schule, meine musische Begabung gefördert wird.
Mein Vater war empört und strikt dagegen.
Also eine normale Schulbildung, die mich fürchterlich gelangweilt hat und während der Zeit ich überall und immer negativ aufgefallen bin.
Wohlwollende Menschen hielten mich für komplett unterfordert und ich bin geneigt, dem zuzustimmen.
Für das Abitur aber habe ich die Schule und das Bundesland gewechselt und es gab Kunst als Leistungskurs! Was für ein Geschenk!
Einige Lehrer haben mich fortan unterstützt, gefördert und gefordert.
Das war eine schöne Zeit. Ich habe meine Abi Zeit wirklich genossen.
Nicht das es derzeit nicht auch Probleme mit meinem eigenwilligen Charakter gegeben hätte, aber
es gab diesen geliebten Kunst Leistungskurs und einen sehr kreativen, bunten und ideenreichen Freundeskreis.
Nach der Schule habe ich mich an Mode ausprobiert. Leider gab es nicht genug Studienplätze für Modedesign ( ich glaube beinahe alle Abiturientinnen meines Jahrgangs wollten Mode, Werbung oder Medizin studieren...)
Ich habe also gemalt, genäht und ausprobiert und dann, später, etwas ganz anderes studiert.
Zwar habe ich in Berlin an der Hochschule der Künste, aber dort Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation studiert.
Anschliessend habe ich einige Jahre im Ausland gelebt und dort vom Verkauf meiner Bilder ( über- ) leben können.
Für meine Heirat, ( diese Ehe war insgesamt sicher eine meine schlechtesten Entscheidungen... ), bin ich zurück nach Deutschland gekommen.
Der Scheidung sind meine Bilder zum Opfer gefallen, die mein Ex Mann einfach mal behalten hat.
( Komme ich mit meiner Kunst zu Ruhm und Ehre, gibt es also schon mal das "unbekannte Werk", sofern er sie nicht entsorgt hat...)
Ich habe immer gemalt, mal mehr, mal weniger.
Seit einigen Jahren lebe ich in meiner Wahlheimat Amsterdam, die mir Muse und Inspiration ist, mit ihrer bunten Multikulti Gesellschaft
und der einmaligen Architektur, dem Licht und der hohen Dichte an Kunst und Kultur.
Seit etwa 3 Jahren nun gibt es einen munteren und stetigen Schaffensfluss und jetzt werde ich meine Arbeiten erstmalig
zeigen und, so ich hoffe, auch verkaufen.
Meine Arbeiten sind abstrakt, manchmal figürlich und hin und wieder Collage. Aber sie sind in jedem Fall ICH.
Jedes Material, Alles, ist oder kann Kunst sein.
Oder?
Was ist Kunst?
Wer bestimmt was Kunst sein darf?
Muss Kunst ernsthaft sein?
Braucht sie politische, kulturgeschichtliche, gesellschaftskritische Aufarbeitung des Vergangenen, der Gegenwart, der Zukunft, um Kunst zu sein?
Die Erneuerung und der zyklische Charakter des Lebens ist mein wieder kehrendes Thema in meiner Arbeit.
Beinahe alle von mir verwendeten Materialien, die in meinen Bildern verarbeitet sind, haben ein Vorleben.
Die Leinwände sind zumeist Fundstücke: vom Dachboden, aus dem Lager und aus Kellern von Freunden, vom Flohmarkt, aus dem Sperrmüll.
Je älter und verwitterter umso besser, diese Leinwände leben...
Zyklen. Erneuerung durch Zerstörung. Nichts ist fertig, nichts hat Endgültigkeit.
Ich arbeite nicht mit Skizzenbuch, ich habe kein angestrebtes Ergebnis, meine Arbeiten entstehen, es gibt keine Vollendung.
Wandel, Veränderung, Erneuerung.
Jede Leinwand "reagiert", je nachdem, was sich ursprünglich auf der Leinwand befunden hat, anders.
Sie haben Struktur, Dellen, Gebrauchsspuren, waren einfache Drucke oder Werbeplakate, Bilder von anderen Künstlern oder durch Kinderhand,
mit Wandfarbe, Kreide, Buntstiften oder Künstlerfarbe gemalt.
Manchmal muss eine dicke Schicht Farbe entfernt, eine spezielle Grundierung verarbeitet und / oder gespachtelt werden.
Die vielen Arbeitsgänge schaffen Raum für Bewegung, Gedanken, Erlebnisse, Erfahrungen.
In meinen Bilder habe ich am Ende zumeist mindestens 10 bis 30 Schichten Farbe, Medien, Öl, Varnish, verarbeitet, was die Tiefe in meinen Arbeiten
erzeugt.
Zerstörung, Verlust und Zweifel als fruchtbarer Grund für die Erneuerung.
Gedanken....
...1000 thoughts that do not come to the surface...
Thoughts...sometimes you can just let yourself go.
...sometimes thoughts demand confrontation, action or want to be realised.
Thoughts push over each other, overlap, give rise to new thoughts, are constantly changing.
There are hard and soft, sharp and blurred thoughts.
One thought arises from another.
Sometimes they come out of nowhere, they are simply there....Popup thoughts.
My work deals with the complexity of being without wanting to categorise or classify.
Everything can, nothing must.



KUNST
Schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt
einzelnes Werk, Gesamtheit der Werke eines Künstlers, einer Epoche;
künstlerisches Schaffen
...soweit die allgemein gültige Definition für Kunst....
aber Kunst ist so viel mehr: sie ist ein Rückzugsort für unsere Gedanken, Ausdruck von Freude, Humor und Hoffnung.
Kunst kennt keine Normen, keine Regeln und Kunst kennt keine Grenzen, sie ist frei und gibt Raum, in einer Welt die immer enger wird.
Kunst steht für Schöpfung, den zyklischen Charakter des Lebens und der Dinge,
Vergänglichkeit, Erneuerung und Wiedergeburt.
Alles ist Kunst, alles darf Kunst sein.
